Im Jahre 1935 beschlossen einige Einwohner aus Dornbusch, Nindorf und Dornbuschermoor, aufgrund des preußischen Feuerlöschgesetztes aus dem Jahre 1934, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Sie konnten dabei davon ausgehen, dass sie mit feuerwehrmäßigen erfahrenen Männern rechnen konnten, da es bis dahin doch die sogenannten "Feuerlöschgemeinschaften", und danach die Pflichtfeuerwehren gab. Diese Gemeinschaft hatten eine Feuerlöschordnung die vorschrieb, dass jeder erwachsende männliche Einwohner im Falle eines Feuers sie am Brandort einzufinden hatte.
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Vorgeschrieben waren damals nur Eimer, Haken und Leitern in den Häusern. Die Bauernschaft Nindorf, Dornbusch und Wolfsbruch hatten vermutlich nach 1900 zwei andruckspritzen angeschafft. Die Dornbuscher Spritzen waren im Spritzenhaus beim Hofe von Bartels untergestellt. Zur Spritzenbedienung gehören der Kommandeur, sein Stellvertreter und zwei Rohrleiter.
Aus alten Unterlagen geht hervor, dass damals als
Spritzmeister : Karl Finckenwirth
Stellvertreter: Ernst Hatecke
Schriftführer: Peter Wist
eingesetzt waren.
An den Spritzen waren folgende Männer eingesetzt:
Spritze 1:
Kommandeur: Claus Hagenah
Stellvertreter: Peter Stüven
1. Rohrleiter: Claus Freudenthal
2. Rohrleiter: Jacob Schröder
Spritze 2:
Kommandeur: Andreas Hinsch
Stellvertreter: Georg Hintelmann
1. Rohrleiter: Heinrich Könnemann
2. Rohrleiter: Peter Wist
Auf Bartels Hof mussten, auch nachts, Pferde für die Spritzen zur Verfügung stehen. Spritzenproben mussten halbjährlich durchgeführt werden. Leider liegen für die nächsten Jahre keine Aufzeichnungen vor. Wie am Anfang gesagt, wurde dann am 11.11.1935 ein Halblöschzug Dornbusch der Freiwilligen Feuerwehr gegründet. Der Spritzenverband Dornbusch, Nindorf und Wolfsbruch war vorher aufgelöst worden. Brandmeister wurde Heinrich Offe, der es bis zu seinem Tode blieb.
Zu den Gründern gehörte nach einer Aufstellung vom 08.12.1935 folgende Männer:
Peter Wist
Heinrich Offe
Klaus Eyelmann
Hermann Glück
Willy Meyer
Daniel Söhl
Johannes Patjens
Klaus von Borstel
Georg Heinsohn
Willy von Rönn
Willy Stüven
Die Satzung mussten sich die Mitglieder selbst beschaffen.
Am 13.04.1937 fand eine 'Generalversammlung der vier Halblöschzüge der Gemeinde Drochtersen statt. Aufzeichnungen liegen, bis auf den Brand des Anwesens Andreas Hinsch im Außendeich am Hafen und der Mühle leider nicht vor.
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1940 wurde Brandmeister Heinrich Offe zur Wehrmacht eingezogen. Peter Wist übernahm die Führung der Wehr während des Krieges. Im gleichen Jahr Übernahm die Wehr die alte Krautsander Motorspritze, die zuerst von einem LKW und später von einem PKW transportiert wurde. Für die Spritze standen während des Krieges nur ca. 10 ltr. Benzin im Monat zur Verfügung.
Während des Krieges wurden dann auch Frauen zum Feuerwehrdienst verpflichtet.
Nach einer alten Aufstellung gehörten während der Kriegsjahre folgende 15 Dornbuscher Frauen zur Wehr:
Wilma Hammann
Bertha Heering
Hanna Tietzel
Annchen Tripmaker
Elfriede Dankers
Johanna Jäger
Magdalene von Allwörden
Elly Bahr
Margret Offe
Anita Röndigs
Anita Oellrich
Ella Jungclaus
Hanna Schröder
Agnes Suhr
Ella Finckenwirth
Diese Frauen wurden während des Krieges von Peter Wist betreut. Zu ihrer Ausrüstung gehörte, u.a. für damalige Zeiten sehr wichtig, die Volksgasmaske GM 30, die ihr Eigentum war. Zu ihren Aufgaben gehörten auch Rotkreuzschulungen und in den letzten Kriegsmonaten auch Schanzarbeiten. Die letzten Kriegsmonaten auch Schanzarbeiten. Die letzte Schanzarbeit fand nach einem alten Dienstbuch am 25.03.1945 und die letzten Trockenprobe am 26.04.1945 statt. Es ist die letzte Eintragung der alten Wehr.
Bereits am 30.12.1945 findet sich die Eintragung:
9.00 Uhr - 11.00 Uhr, 16 anwesende Feuerwehrmänner, Neuaufstellung des Halbzuges III Dornbusch, Wehrführer Kröhnke.
Nach Außerdienststellung 1949 der alten Krautsander Motorspritze wurde es dann durch eine Sammlung in Dornbusch ermöglicht, eine "neue" gebrauchte anzuschaffen. (Die Sammlung erbrachte 2.635,00 DM)
Diese Motorspritze war Eigentum der Löschgruppe Dornbusch und wurde auch in einem Vertrag mit der Gemeinde Drochtersen festgelegt. Diese Spritze wurde von einem umgebauten Chevrolet und später von einem privaten LKW gezogen.
1952 wurde in Eigenleistung das Gerätehaus beim Gastwirt Offe errichtet. 1956 wurde für die Wehr dann ein gebrauchtes LF 8, Baujahr 1944, für die Wehr aus dem Oldenburgischen gekauft und hergerichtet. Übergeben wurde das Fahrzeug von der Gemeinde am 02.07.1956.
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Den ersten Großeinsatz musste die Wehr mit dem neuen Fahrzeug am 15. und 16. Juni 1957 beim Brand Jacob Schröder fahren. Bei dieser Gelegenheit geriet das Fahrzeug in eine Verkehrskontrolle und wurde wegen technischer Mängel außer Betrieb gestellt. Im gleichen Jahr beteiligte sich die 'Wehr noch an zwei weiteren Großbränden in Neuland und Schinkelhof, außerdem fanden zwei Alarmübungen statt. Unter anderem beteiligte man sich an der Einweihung des neuen Sportplatzes.
Das Jahr 1985 begann am 24. Januar mit einer Mitgliederversammlung, auf der beschlossen wurde, nach Hamburg ins Operettenhaus zu fahren. Scheinbar ist dieses Jahr ruhig verlaufen, da an schriftlichen Aufzeichnungen nur noch ein Antrag an die Gemeinde vorliegt.
Am 6. Juni 1959 war dann wieder ein Großfeuer zu bekämpfen. Eines der ältesten Kehdinger Höfe, der im Jahre 1650 erbaute Hottendorffsche Hof, fiel einem Großfeuer zum Opfer. 1960 konnte unsere Wehr dann ihr 25 jähriges Jubiläum begehen. Dieses #Ereignis wurde mit einem Jubiläumsball gefeiert.
Im August schloß Heinrich Offe mit der Gemeinde einen Vertrag, damit die neue Sirene auf seinem Gebäude angebracht werden konnte.
In der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1962 kam dann mit der großen Sturmflut auch für die Dornbuscher Wehr die größte Bewährungsprobe. Die Männer der Wehr hielten zusammen mit den Einwohnern von Dornbusch Wache auf dem Deich und konnten durch ihren Einsatz Leid und Not verhindern. Nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte, waren die Männer der Wehr als erste zusammen mit den anderen Rettungsmannschaften auf Krautsand. Nach dieser Sturmflutkatastrophe entschloss sich der Landkreis, die Dornbuscher Wehr mit einem Boot auszurüsten.
1963 bekam die Dornbuscher Wehr eine neue TS-Meyer-Hagen. Am 21.08.1963 fand eine Feuergroßalarmübung in Abbenfleth statt, an der wir uns auch beteiligten. Im gleichen Jahr Gedenkmedailie verliehen.
Das Jahr 1963 brachte der Dornbuscher Wehr den normalen Jahresablauf mit einigen Einsätzen und den monatlichen Übungsdienst.
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1964 war für die Wehr dann wieder ein besonderes Jahr. Am 19. Dezember wurde das während der Sturmflut 1962 versprochene Sturmboot übergehen. Damit gehörte die Löschgruppe Dornbusch mit zu den Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises Stade, da das Boot dessen Eigentum ist. Die Übergabe des Bootes endete leider nicht mit einer Feier, sondern mit dem Großbrand der Schlachterei Dieter Schütt. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder.
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Das Jahr 1963 begann mit einer Reihe von Sturmfluten, bei denen das Boot seine Tauglichkeit beweisen konnte. Bei der ersten Großübung stellte sich dann aber doch heraus, dass wasserfeste Kleidung und Funkgeräte fehlten. Ansonsten verlief das Jahr normal.
am 26. Januar 1966 fand die Jahresversammlung bei Offe statt. Im Laufe des Jahres bekam die Bootsgruppe dann einen neuen Bootsanhänger. Damit waren wir nun voll beweglich. Im Mai wurde Kamerad Heinrich Offe mit dem Feuerweherehrenkreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
Der 38. Kreisfeuerwehrverbandstag fand im Juli in Stade statt. An den Vorführungen beteiligt sich auch unsere Bootsgruppe. Anfang November 1966 wurden wir wieder von Sturmfluten heimgesucht. Hierbei ertrank Vieh auf Krautsand oder wurde zur Holsteinischen Seite getrieben. Auch hier wurde das Boot eingesetzt.
1967 begann wieder mit Sturmfluten. Auf einer Dienstversammlung am 1. November 1967 wurde beschlossen, dass ab 01.01.1968 der Dienst für alle drei Löschgruppen jeweils am ersten Montag im Monat stattfindet. Außerdem soll ein Antrag an die Gemeinde gestellt werden, eine neue Satzung für die Feuerwehr zu erstellen. Diese Satzung trat am 23. Februar 1968 in Kraft.
Im gleichen Jahr wurde der 25. Wiederkehr der schweren Angriffe auf Hamburg gedacht. Am 30. September war wieder ein Großbrand zu bekämpfen bei Günter Peters, Aschhorn, zu verzeichnen. Die gerade neuerbaute Scheune wurde wieder ein Raub der Flammen.
1969 hatten wir wieder einen Großbrand zu bekämpfen. Das Gehöft des Landwirtes Willy Tripmacker auf Krautsand stand in Flammen. Dank des schnellen Eingreifens, auch der Nachbarwehren, konnte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude gerettet werden. Auch der nächste Großbrand war wieder auf Krautsand. Die Gebäude des Landwirts Richerd Büther auf Wischhafenersand brannten völlig nieder. Auch das gesamte Anwesen des Landwirts Heinrich Heinsohn, Wolfsbruch, wurde in diesem Jahr ein Raub der Flammen.
Großfeuer . Es brannte das Stallgebäude des Landwirts Bargstedt auf Krautsand ab. Auch hier konnte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude gerettet werden.
Von 1970 liegt ein Protokoll der Mitgliederversammlung vor. Hierbei geht es hauptsächlich um Feuerwehrtechnische Fragen. Im gleichen Jahr wurde Willy Dieckmann Gemeindebrandmeister. Außerdem nahm wir an einer Kreisfeuerwehrbereitschaftsübung in Gräpel teil sowie an der ersten Stader Wasserschau.
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1971 beteiligten wir uns an der zweiten Stader Wasserschau. Sie wurde für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Am 08. Juli 1971 brach ein Großbrand im Torfwerk Aschorn aus. Die Ballenpreßanlage wurde ein Raub der Flammen. Am 29. August 1971 fanden die ersten Kehdinger Feuerwehrwettkämpfe in Dornbusch statt. Die Initiative war von Dornbusch ausgegangen. Die Startnummer eins brachte uns Glück- wir wurden Sieger. Am nächsten Tag mussten wir leider nach Krautsand und ein ertrunkenes Kind bergen. Im Oktober 1971 beteiligten wir uns in Holern an einer Katastrophenschutzübung.
Das Jahr 1972 war ein ereignisreiches Jahr und wird in unsere Geschichte einen wichtigen Platz einnehmen. (Otto Schütte) Das Jahr begann mit Bränden bei P. Tripmaker, Drochtersermoor, über Fr. Eyelmann, Krautsand (01.03.1972), Hohenblöcken (21.03.1972), Heinrich Hintelmann, Dornbusch, Großfeuer Rusch, Drochtersen (Theodor-Storm-Straße), Betonwerk- Oltmann, Hubert Eyelmann, Krautsand und wieder ein Einsatz beim Betonwerk-Oltmann.
Zu all diesen Leistungen hatten wir noch die Anschaffung unseres neuen Löschfahrzeuges. Vorher haben wir noch unser Gerätehaus renoviert. Am 15. September war es dann soweit. Wir fuhren mit 7 Kameraden nach Giengen, um unser neues Gerät entgegenzunehmen.
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